Zingster - Erinnerung


Hier werden wir einige Gedichte unseres Ur-Ur-Großvaters  -Hermann Fütterer - einfügen, der damals um 1900 zur See gefahren ist. 

 

In seinem ersten Gedicht spricht er von der Traurigkeit, die er mit sich führt, wenn er sein geliebtes Heimatland verlassen muss.


                                  Abschied

Die Glocke schlägt vom Schiffe,

der Rauch steigt in die Höhn,

die Schraube dreht im Kreise und

plätschert leis "Ade".

Doch tief in meinem Herzen,

da ruft es schwer und laut.

Ade, ihr lieben Freunde - ade, verlassene Braut

Lebt wohl, ihr teuren Fluren, wo meine Wiege stand

Leb wohl, oh teure Mutter, leb wohl mein Heimatland.


                         S.M.S. Amazone

Es braust der Sturm, es wogt die See! Es wiegt ein Schiff auf hoher See!

Bald küßt der Mast den Wellenschaum, bald schwankt es im leeren Raum!

Ein Stoß, ein Krach, die Brigg ist leck, die Wellen fluten übers Deck.

 

Sie spülen alle Mann hinab, viel junges Leben in das Grab!

Nur ein Matrose steht am Mast, er hat der Glocke Seil erfaßt!

Und traurig klingt ihr dumpfer Klang, für alle Mann den Grabgesang.

 

Und wie sein Arm die Glocke schwingt, sein Flehen hinaus zum Himmel dringt!

Ich bitt dich Gott, oh steh mir bei, in meiner letzten Not getreu.

Daheim der lieben Mutter mein, magst du ein Trost im Leiden sein!

 

Versorg ihr fort in Not und Last, verlaß mein Gott die Mutter nicht!

Die Glocke stürzt und sie verschwand, mit ihr zugleich der Mann!

Daheim im wilden Mondschein, sitzt still und stumm mein Mütterlein.